Der Anlageschadensfall

In der Regel werden dubiose Kapitalanlagen immer wieder nach ähnlichem Muster vermarktet. Sie sollten daher vor allem gewarnt sein, wenn wie folgt vorgegangen wird:

  • Sie erhalten unaufgefordert einen Anruf eines Telefonverkäufers ("Cold-Calling").
  • Man setzt Sie unter Zeitdruck ("einmalige Gelegenheit" o.ä.).
  • Sie sollen zunächst nur "zum Test" mit einem kleineren Geldbetrag einsteigen und werden in der Folge zu weiteren – immer höheren – Nachschüssen überredet, um die ursprünglichen Verluste wieder auszugleichen.
  • Der Sitz der Anlagegesellschaft befindet sich im Ausland; in der BRD wird lediglich ein Informationsbüro, eine Repräsentanz o.ä. unterhalten.
  • Sie werden weder über die Risiken der Kapitalanlage noch über die anfallenden Gebühren und Kosten vollständig aufgeklärt bzw. das Risiko wird vollkommen verharmlost.
  • Ihnen werden außergewöhnlich hohe Gewinnchancen innerhalb kürzester Zeit versprochen.


Anzeichen für unlautere Kapitalanlagen

Die Erfahrung zeigt, dass ein Schadensfall nicht völlig unerwartet und plötzlich eintritt. In der Regel offenbaren sich schon zuvor verschiedene Anzeichen bei einer in die Krise geratenen Kapitalanlage. Nachdem mehrere Jahre ausschließlich Jubelmeldungen über die hervorragende Entwicklung der gezeichneten Anlage zu hören waren, mehren sich die Anzeichen, dass die viel gepriesene Beteiligung den prognostizierten Weg leider schon längst verlassen hat. Es gibt eine Vielzahl von Anzeichen für einen Schadensfall. Exemplarisch sollen im Folgenden einige Symptome und Merkmale genannt werden, die Ihre Aufmerksamkeit schärfen sollten:

  • Die Versprechungen bei Vertragsschluss werden nicht eingehalten.
  • Ihr "Kundenbetreuer" wechselt schon nach kurzer Zeit.
  • Die verantwortlichen Organe der Gesellschaft wechseln häufig.
  • Die Gesellschaft befindet sich in Zahlungsschwierigkeiten.
  • Versprochene Zahlungen der Anlagegesellschaft bleiben aus.
  • Ihnen werden Kontoauszüge übersandt, die Sie nicht verstehen (und die selbst einem Fachmann nur schwer verständlich sind).
  • In der Presse oder im Internet werden negative Berichte über Ihre Kapitalanlage veröffentlicht.
  • Sie erhalten irreführende Informationen seitens Ihrer Anlagegesellschaft.
  • Sie werden zu immer neuen Zahlungen aufgefordert, obwohl längst mit Erträgen zu rechnen war.
  • Gesellschafterversammlungen finden nicht oder mit erheblicher Verspätung statt.
  • Jahresabschüsse werden – wenn überhaupt – nur verzögert aufgestellt sowie geprüft und testiert.
  • Eine Vielzahl anderer Anleger versucht, sich von der Anlage zu lösen.
  • Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Initiatoren der Anlage wegen verschiedener Vermögensdelikte oder Insolvenzstraftaten.

Beim Auftreten derartiger Anzeichen sollten Anleger regelmäßig fachkundige Unterstützung eines im Kapitalanlagerecht versierten Spezialisten in Anspruch nehmen und sich umfassend beraten lassen.

Sie sollten nicht selbst mit der Anlagegesellschaft verhandeln. Die Sachverhalte sind zumeist schwer zu durchschauen. Allein dieser Umstand spricht gegen die Erfolgsaussichten derartiger Verhandlungen. Im besten Falle verlieren Anleger wertvolle Zeit und vor allem Nerven.

Spezialisierte Rechtsanwälte finden Sie über den Anwaltsuchdienst in Köln oder über die lokalen Anwaltskammern. Selbstverständlich sind auch wir gerne bereit und in der Lage, Sie kompetent zu beraten.